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zwischen Mauern gesungen – Im Freien verklungen

Im letzten Konzert der Reihe »Einstürzende Mauern« widmet sich das Ensemble Courage den Komponisten Hans-Joachim Hespos und Juliane Klein und wirft bewusst Fragen nach den Voraussetzungen für das Komponieren, Interpretieren und Hören von Musik in beiden deutschen Staaten vor und nach der Wende auf. Während Hespos 1984 seine Arbeit als freischaffender Künstler begann und sich auch nach dem Mauerfall an seinem vertrauten gesellschaftlichen Umfeld rieb, es kritisierte, brüskierte, karikierte und reflektierte, hatte Juliane Klein 1989 gerade erst ihr Studium beendet und war in ihren künstlerischen Anfängen mit dem abrupten Wechsel gesellschaftlicher und kultureller Werte konfrontiert.
Das Programm umfasst verschiedene Kammermusikwerke Juliane Kleins, die für das Ensemble neu bearbeitet wurden. Das Entstehen simultaner Momente, Übereinstimmungen ohne vorherige Festlegung, spielt dabei eine wichtige Rolle. Hans-Joachim Hespos’ »szenisches ereignis« ohrenatmer bildet den Kontrapunkt dazu und stellt eine Umsetzung des musikalischen Beziehungsgefüges ins Optische, Gestische dar: Darin wird sichtbar, wie die einzelnen Stimmen voneinander abhängig sind, sich gegenseitig behindern und stören.

Dieses Setting ist auch als politische Metapher universell und bietet einen interessanten Ausgangspunkt für das Einführungsgespräch mit Juliane Klein und Hans-Joachim Hespos.

PROGRAMM

Juliane Klein (*1966) – Nur zwei Dinge | UA,
aus »Fünf Lieder nach Gottfried Benn« (1986/87), Nr. 4

Hans-Joachim Hespos (*1938) – ohrenatmer
ein szenisches ereignis,
text aus »Aufstand der Dinge« von Erhart Kästner
für stimme, b-klarinette / tenorsaxophon, kontrabaß, der taube trommler, ein akteur

Juliane Klein – Aus der Wand die Rinne 1, 3, 5, 6, 14 | UA
Simultanfassung, Enstehung ab 1996

Juliane Klein – Drei Lieder nach Klopstock
für Sopran und Klavier

Juliane Klein – smartcard
für alle beteiligten Interpreten

Hans-Joachim Hespos – IKAS
für Bassklarinette solo

Datum

06 Nov 2014

Uhrzeit

18:30 - 22:30

Ort

Deutsches Hygiene-Museum (großer Saal)
Lingnerplatz 1, 01069 Dresden
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