
Vokale Symphonik
Der wunderbare Sinn des Hörens nimmt eine Fülle akustischer Eindrücke auf; unser Gehirn filtert sie und fügt sie zu einem Bild zusammen, das uns über die uns umgebende Welt orientiert. Wir hören selektiv: momentan Nebensächliches wie das Ticken einer Uhr im Wohnzimmer wird ausgeblendet. Wäre das nicht so, würden wir in einer Flut von Geräuschen untergehen.
Gewohntes lässt die Aufmerksamkeit absinken: man weiß, was kommt.
Welche Musik fesselt uns? Es ist nicht nur das völlig Neue, das uns möglicherweise sogar befremdet, sondern es ist auch das Gewohnte im neuen Gewand. Entscheidend für unseren Eindruck ist der Kontext, in dem wir ihn empfangen. (Wie erstaunlich, dass wir in zwei Musikdarbietungen dasselbe Stück erkennen, auch wenn es auf unterschiedlichen Instrumenten gespielt wird!)
Programm
Johann Sebastian Bach (1685 – 1750)
Contrapunctus I
aus Kunst der Fuge
für vier Stimmen
Gustav Mahler (1860 – 1911) / Clytus Gottwald (geb. 1925)
Urlicht
Klavierlied, transkribiert für Stimmen
Text: Annette von Droste-Hülshoff ( 1797 – 1848)
Gustav Mahler / Clytus Gottwald
Im Abendrot
Adagietto aus der 5. Sinfonie, transkribiert für 16 Stimmen
Text: Joseph von Eichendorff (1788 – 1857)
Claudia Maria Laule
Sentimental Saraband (Uraufführung)
Bearbeitung für Stimmen aus der Simple Symphony von Benjamin Britten (1913 – 1976)
Alban Berg (1885 – 1935) / Clytus Gottwald
Die Nachtigall
bearbeitet für 16 Stimmen
Text: Theodor Storm (1817 – 1888)
Samuel Barber (1910 – 1981)
Agnus Dei
Adagio für Streicher op. 11, Transkription für Stimmen
Steffen Reinhold (geb. 1967)
Versus Venus – Tannhäuser im Ausnahmezustand
für 16 Stimmen a cappella (2008)
Richard Wagner (1813 – 1883) / Clytus Gottwald
Zwei Studien zu „Tristan und Isolde“
für 16 Stimmen
Text: Mathilde Wesendonck
Im Treibhaus
Träume
Thomas Jennefelt (geb. 1954)
ON&ON&ON&ON
Musik für acht Stimmen als Ehrung für J. S. Bach